5 Anti Reise Tipps
Heute wird es hier mal Ernst. Richtig Ernst. Seit dem ich diesen Blog schreibe, habe ich stets geschwärmt, empfohlen und gelobhudelt. Das liegt vor allem daran, dass ich mir von älteren Reisen, immer die liebsten zum drüber schreiben ausgesucht habe und bei den aktuellen Reisen es ohne Ausnahme immer schön war.
Tatsächlich aber gibt es auch Orte auf der Welt, die mich nicht mal beim schönsten Sonnenschein von sich überzeugen. Und auch das muss mal gesagt werden.
Also folgen hiermit meine Top 5 der Städte, die ich persönlich niemanden für einen Besuch empfehlen würde.
Ganz nach oben hat es das kleine Städtchen Olbia auf Sardinien geschafft. Während die Ankunft am Flughafen noch echt vielversprechend war (Palmen, Blütenmeere, saubere Straßen), hat es uns in Olbia echt umgehauen. Eine Stadt grau in grau. Verstaubt, recht schmutzig und es ist überhaupt gar nichts vorhanden was irgendwie sehenswert ist. Das erklärt wohl auch, warum ich kein einziges Foto aus Olbia besitze. Wir haben sogar eine Übernachtung in Olbia, obwohl schon bezahlt, sausen lassen und sind dafür auf der Insel La Maddalena (50km entfernt) geblieben. Diese Entscheidung haben wir bis heute nicht bereut und würden es immer wieder tun. Olbia dient allen Mal als Zwischenstopp, wenn man erst spät mit dem Flieger ankommt. Sorry!
Nicht verwechseln: Das hier sind Bilder aus La Maddalena. Zum vergößern klicken.
Dicht hinter Olbia liegt die nordirische Hauptstadt Belfast. Wahrscheinlich scheiden sich hier die Geister. Manche finden diese Stadt herrlich. Ich finde sie grau und trist. Abgesehen von den 1 oder 2 qietschroten Telefonzellen die dort rumstehen. Die Oper als Tourihotspot ist ganz ok für einen Schnappschuss, das Rathaus wie jedes 3. in der Welt und sonst? Was macht man eigentlich in Belfast? Seit 2 Jahren kann man zumindest ins Titanic Museum gehen und das ist echt klasse! Vielleicht doch ein Pluspunkt für Belfast? Ich empfehle Belfast vor allem als Zwischenstopp um zum Beispiel die Nordküste (z.B. Giants Causeway) zu entdecken.
Mittendrin, vielleicht aber doch auch ganz oben, darf nun auch eine deutsche Stadt ihr Fett wegbekommen. Frankfurt. Ich musste immerhin 28 Jahre alt werden, um überhaupt mal nach Frankfurt zu fahren. Und das war auch nicht privat sondern dienstlich. Gut, die Silhuoette, wenn man in die Stadt rein fährt, ist schon ganz nett anzusehen. Mainhattan halt. Aber inmitten der Häuser muss man nach schönen Ecken echt suchen. Wenn man dann mal eine gefunden hat, wie den alten Römer zum Beispiel, war es das auch direkt wieder. Die Altstadt ist wirklich winzig. Verglichen zu einer Stadt wie Tallinn oder Erfurt sogar schon mikroskopisch. Haha.
Als nicht so wirklich schön, aber auch nicht ganz so schrecklich wie die vorab genannten Städte, habe ich Oslo empfunden. Nun hat es uns Oslo auch echt nicht einfach gemacht. Von 3,5 Tagen an denen wir die Stadt besichtigt haben, hat es 2 3/4 geregnet. Und da macht auch die richtige Kleidung nichts besser, Dauerregen schlägt einfach auf die Stimmung. Das alleine war es aber nicht, warum Oslo hier einen undankbaren Platz verdient hat. Mir hat einfach die Architektur und das Gesamtkonzept nicht gefallen. Es hat irgendwie nicht gefunkt zwischen Oslo und mir. Die berühmten Sehenswürdigkeiten wie der Vigeland Skulpturenpark und das Rathaus, in dem der Friedensnobelpreis verliehen wird, konnten das auch nicht beheben. Gerettet haben den Urlaub in Oslo dennoch 3 Dinge:
1. Der Besuch einer Eisbar
2. Die Besichtigung des Holmenkollen zum Sonnenaufgang
3. Das norwegische Freilichtmuseum
Den letzten Platz verleihe ich feierlich der uralten Stadt Kairo. Schon am ersten Tag unseres Aufenthaltes haben uns andere Backpacker und Touristen mit großen, schockierten Augen angeguckt: Wie, ihr bleibt eine Woche in Kairo? Heute würde ich wohl dasselbe fragen. Kairo ganz auslassen geht natürlich nicht, denn immerhin ragen nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt die wunderschönen Pyramiden von Gizeh in die Höhe. Und bedächtlich und majestätisch ruht dort auch die Sphinx. Die sind natürlich absolut sehenswert..auch doppelt und dreifach. Kairo jedoch ist vor allem eines: Laut, lauter am lautesten. Noch nie zuvor habe ich es erlebt das von Sonnenaufgang bis -untergang gehupt wird. Beim einschlafen und aufwachen, beim spazieren und Eis essen, beim einkaufen und entdecken. Hup, hup, hup. Das nervt! Gewöhnungsbedürftig war außerdem der Frauenschwund ab ca. 19 Uhr. Da wurde uns dann doch etwas mulmig..nur noch Männer in den Straßen, also haben wir es uns meist auf dem Dach unseres Hostels gemütlich gemacht. Der Ausblick von dort hätte übrigens wunderschön sein können, wenn nicht überall der Müll rum liegen würde. Und der liegt nicht nur auf den Dächern, sondern auch in den Straßen, in den Ecken, am Fluss.
Abgesehen davon gibt es in Kairo natürlich auch noch das schöne koptische Viertel, tolle Moscheen, Zitadellen, Kirchen, den großen Basar und den Fernsehturm, von dem aus man die Wüste mit den Pyramiden sehen kann. Alles super schöne Sehenswürdigkeiten – aber auch machbar in 2 Tagen und dann raus aus dieser riesengroßen Unruhe.
Ich hoffe das ich diese Liste nicht so schnell..am besten nie erweitern muss..aber manchmal springt der Funke eben über und manchmal nicht. Und bei euch so? 😉
Wer jetzt Luft auf mehr hat, schaut doch mal in der Auswertung zu meiner Blogparade Reiseflopps und Reisetopps vorbei. Hier erzählen viele andere Blogger von Horrorurlauben und geht-gar-nicht-Städten. Viel Spaß! 🙂