Vietnam

Mai Chau: Und plötzlich sind wir unter Freunden – in den Bergen Nordvietnams

5 Stunden Autofahrt und knapp 2 Stunden Fußweg von Hanoi entfernt, liegt das wohl freundlichste Dorf der Welt „Ban Hieu“. Noch auf keiner meiner Reisen habe ich mich jemals so willkommen gefühlt wie dort.

Aber fangen wir mal von vorne an. Am Montag machten wir uns auf den Weg in den Südwesten,  hinein in die Berge. Überraschenderweise begleitete uns wieder unser Guide Harvey von der Food Safari. Mit diesem hatten wir bei vietnamesischen Bier ja schon am Vortag so etwas wie eine kleine Freundschaft geschlossen.  🙂 Und auch mit unserem Fahrer Cuong sollten wir noch eine tolle Zeit verbringen.

Auf halber Strecke aßen wir zusammen Mittag. Dafür machten wir an einem einheimischen Laden an der Straße halt. Besonders einladend sah es da zwar nicht aus, aber dafür war es umso leckerer. Die ganzen Gewürze und Kräuter betörten jeden einzelnen Geschmacksnerv auf unseren Zungen. Es gab unter anderem Wasserbüffel und gut gewürztes Grünzeug von einer Kürbispflanze. (Leeeeckkerrr)

Nach knapp 5 Stunden Autofahrt neigte sich die Straße dem Ende zu und wir liefen entlang an Wasserrädern und etlichen Reisfeldern zu unserer Unterkunft „Waterfall Lodge“. Auf dem 2 stündigen malerischen Weg dorthin wurden wir von Groß und Klein immer wieder freudestrahlend begrüßt. Mal erst ganz schüchtern, mal euphorisch,  immer aber mit soviel Herz.

Mai Chau

Angekommen in der Lodge nahmen uns die Gastgeber freundlich entgegen und zeigten uns unseren kleinen Bungalow. Die Waterfall Lodge machte seinen Namen dabei allergrößte Ehre. Unsere Hütte stand nur wenige Meter vom Wasserfall entfernt. Fluch und Segen zugleich, denn es gab weder Mücken, noch brauchten wir eine Klimaanlage. In der Nacht jedoch war es unglaublich laut, lauter, am lautesten. Nagut. Ich gebe zu: Luxusproblem 😛

Mai Chau

Mai Chau

Am nächsten Tag führte uns der Haushund durch das Dorf, welches sich über hunderte Kilometer streckte. Und wenn ich schreibe der Hund führte uns, dann meine ich das auch so. Hihi. Das Motto von Harvey: always follow the dog. Später: Where’s the dog? Noch später: We need to find the dog.

Aber er war immer da und machte uns mit Landschaft und Leute vertraut. Wieder wurden wir herzlichst gegrüßt und natürlich auch ein bißchen beäugt. Aber auch wir beäugten die Menschen, die auf den Feldern Reis pflanzten, schwere Körbe über Stock und Stein trugen, Büffel voran trieben und auf ihren Rollern kleine Schweinebabys transportierten..

Mai Chau

Mai Chau Vietnam

Mai Chau

Irgendwann führte uns der Hund Milou zurück zur Lodge. Dort hörten wir schon eine wuselige Stimmenschar und wir folgten dieser zu einem der zahlreichen Wasserfälle. Hier vergnügten sich ein Dutzend einheimische Jugendliche im Wasser. Es dauerte nur wenige Sekunden und sie scharrten sich um uns und wollten hunderte Fotos mit uns machen. Man haben sie und wir gelacht. Spätestens als Andi sich den Hut eines Jungen aufsetzte, kicherten sich alle was zu Recht. Wir schüttelten so viele Hände, erfuhren so viele Namen, erhielten so viele Glückwünsche zur Fußball Weltmeisterschaft und schauten in soviele glückliche Gesichter. Es war ein unglaublich schönes Erlebnis.

Mai Chau

Und kurze Zeit später sollten wir ein unglaublich abenteuerliches Erlebnis haben: Baden im Wasserfall. Ja! In Ban Hieu ist das sehr wohl abenteuerlich, denn wir badeteten insofern in ihm, als das wir ihn hochkletterten. (Gut, als Harvey meinte wir gehen baden, stellten wir uns auch nur ein kleines Plansch-dich-ein vor). Im ersten Moment war uns das echt nicht ganz geheuer, denn uns stürzten wirklich Massen an Wasser entgegen, aber die ersten Schritte waren doch erstaunlich leicht gemacht…bis zu dem Punkt an dem sich selbst die Einheimischen berieten, ob das überhaupt zu schaffen ist. War es! Irgendwie! Nach jeder Etappe, die wir alle zusammen geschafft hatten, schlugen wir zum High-Five ein. Selten so stolz auf unser neu entdecktes Klettertalent gewesen 😀 Klitschnass und mit ein paar Schrammen kamen wir nach ca. 30 Minuten oben an und wir waren alle Stolz wie Bolle 😀 Und plötzlich waren wir eine eingeschworene Gemeinschaft. Auch unser Fahrer war mit von der Partie. Wir alle waren die Wasserfallbezwinger, jawohl!

Den Abend verbrachten wir nicht mehr ganz so abenteuerlich: wir spielten mit der Wasserfallgang Mensch Ärgere Dich Nicht.. Nach Deutsch-vietnamesischen Regeln. Prima. Jeder machte was er wollte. Der Wasserfallanführer gewann, hatte er auch verdient.

Ein wunderbarer Tag ging so also zu Ende, im freundlichsten Dorf der Welt. Und auch, wenn wir die meisten wohl nie wieder sehen, haben wir viele neue Freunde gefunden. Danke Welt, dass du so schön sein kannst!

Mai Chau

image

Mai Chau

Mai Chau

image

Mai Chau

Mai Chau