Spanien

Mallorca im Winterschlaf !?

Hochgestellte Stühle und Tische, zugeklebte Fassaden, Bretter vor Türen und Fenstern, verlassene Häuser, Geschäfte und Restaurants. Mehrspurige Straßen, auf denen sich weit und breit kein Auto blicken lässt. Fast könnte man meinen, hier wurde ein Zombie- oder Apokalypse Film gedreht, tatsächlich aber entdeckten wir einfach nur die Nebensaison auf Mallorca. Und die kann ich nur mit 2 Wörtern beschreiben: einfach wunderschön.

Keine verstopften Gassen, keine Saufköppe in S’Arenal und vor allem keine doofen, fremden Menschen auf unseren Fotos. 🙂  Wobei..die Saufköppe hätte ich mir ja gern mal angeschaut. Hihi.

Natürlich bleibt eine Hauptstadt eine Hauptstadt und die kennen ja nicht so wirklich Haupt- und Nebensaisons. Und so konnten wir in Palma unbeschwert in den schönsten Bars und Restaurants sitzen, uns Fahrräder ausleihen und den öffentlichen Nah- und Fernverkehr ausnutzen.

Es zog uns vor allem in die Berge: Deía, Port de Soller, Soller, Valldemossa. Außerdem fuhren wir Richtung Ostküste: Port de Pollenca.

Was wir dabei entdeckten waren wunderbare Landschaften bei traumhaften T-Shirt Wetter. Früchte tragende Orangen-, Zitronen- und Mandarinenbäume, sattes grün in den Bergen, türkis-blaues Wasser, lila, orange und gelb blühende Blumen. Wanderwege gesäumt von Olivenbäumen, kleinen Mauern, idyllischen Häusern, majestätischen Palmen und wildlebenden Ziegen.

Und weil, dass alles so schön war, widme ich dieses Mal den einzelnen Wanderwegen und wunderschönen Dörfern auch (nacheinander folgend) ihren eigenen Beitrag. Sie haben es mehr als verdient!

Verdient hatten aber auch wir uns etwas Schönes, nach unseren täglichen Wanderungen. Schon lange vor Abreise freuten wir uns auf eine echte spanische Paella, abgerundet mit herrlich fruchtigen Sangria. 3 von 4 Abenden erfüllten wir uns diese Vorfreude auch. Dazu gab es Oliven, Aoli und frisches Brot.

Am 4. Abend aßen wir Tapas. Und dann plötzlich schnabulierten wir etwas später noch einmal gegrilltes Fleisch, Wurst und Brot. Eigentlich waren wir schon auf unserem Weg zurück ins Hotel, als wir angezogen wurden von einem riesigen Lagerfeuer, Tanzmusik und einer lustig ambitionierten Menschenmenge. Hier feierten die Mallorquiner zu Ehren des Heiligen Abts Antonius den Beschützer der Tiere. Der Ursprung des Festes geht auf das Jahr 1365 zurück. In vielen Orten findet eine festliche Weihe von Tieren statt, begleitet von Festivals und Volkstänzen.. Dieses Fest weitet sich auf mehrere Tage aus. Dann werden in den Straßen, auf den Promenaden und überall wo sich sonst noch Platz findet, Lagerfeuer gemacht. Gegrillt wird dann aber nicht über dem Feuer, sondern auf den Holzkohlegrills, die die Menschen mitgebracht haben. Die Kohle dafür, wird aus der Glut des Lagerfeuers gewonnen und alle hauen dann gemeinschaftlich ihr Fleisch auf die Grills. Dazu wird in typisch spanischer Manier viel geschnattert, getanzt und getrunken. Wir fanden schnell Anschluss. Vor allem weil Andi seine Taschenlampe auf den großen Gemeinschaftsgrill hielt. Das fanden alle tippi toppi. Jetzt konnte man auch sehen, wann das Fleisch durch ist. Die meisten Spanier bringen ihr eigenes Fleisch, Gemüse, Brot (..) mit. Aber es gibt auch kleine Verkaufsstände. Hier erhielten wir für 5 Euro ein Paket voll Fleisch, etwas Brot und Wein.

Spätestens jetzt sollte ich mich wohl berichtigen: Mallorca liegt natürlich nicht im Winterschlaf, sondern verspricht auch im Januar großartige Entdeckungen.