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Deine Reise ist nicht meine Reise!

Florian vom Flocblog lädt zur Blogparade „Deine Reise ist nicht meine Reise!“ und will wissen wie wir reisen, warum wir reisen, was wir mögen, wie wir unterwegs sind, was wir belächeln und was wir bestaunen.  Welche Reisetypen gibt es und welcher sind eigentlich wir? Na dann. Auf geht’s:


„Willkommen zu unserem Reisevlog. Wir nehmen euch heute mal mit an den Pool. Danach ziehen wir uns fürs Mittagessen um. Vielleicht gehen wir Nachmittags noch shoppen. Oder an den Strand. Und dann ziehen wir uns für das Abendessen um. Mal schauen ob wir dann während der Tanzaufführung noch einen Cocktail trinken und uns dabei filmen.“

Im letzten Monat habe ich mir wie hypnotisiert Reisevlogs auf Youtube angeschaut. Der Inhalt, der zumeist 7 bis 10 tägigen Urlaube, gestaltete sich in etwa so wie oben beschrieben. Vor allem das fürs Essen umziehen, womit sich für mich auch endlich das Rätsel löste, warum man auf einem 1 wöchigen Urlaub tatsächlich mit 20 Kilo Gepäck anreist. Nicht etwa ist die schwere Wanderausrüstung im Koffer, sondern die Fünfundzwangigtausend Abend- und Mittagsoutfits.

Nach den ersten 7 Tagen, die ich bei Pärchen xy „miterlebt“ hatte, suchte ich mir gleich die Nächsten. Innerhalb von 2 oder 3 Stunden war ich so in Marbella, auf  Gran Canaria, in Bulgarien, auf Tenerifa und sogar in Costa Rica.

Gesehen habe ich Weißbrot und Gurken auf dem Frühstücksteller, Umkleidekabinen und Modeaccesoires, Sonnenliegen und zu Schwänen geformte Handtücher auf den Hotelbetten. Manchmal sah ich auch ein paar Häuser, wenn Pärchen xy auf dem Weg zum Shoppingcenter war oder ich erhaschte den Blick aus dem Fenster inklusive Sonnenuntergang.

Gran Canaria, Bulgarien und Tenerifa muss ich also doch noch selbst besuchen, wenn ich etwas mehr sehen will, Marbella und Costa Rica kenne ich zum Glück schon. Dennoch, diese Videos haben mich total fasziniert. Ich habe mich beim schauen total entspannt und wohlgefühlt.

Reisen würde ich so aber nicht. Bei gerade Mal 8-9 Kilo Gepäck hätte ich sowieso nicht ausreichend Klamotten dabei, um mich mehrmals am Tag umzuziehen.

Trotzdem gefällt es mir diese andere Art von Reisen bzw. Urlaub machen zu beobachten.

Reisetypen zum Augenrollen?!

Ja ich gebe zu, auch ich habe schon die Augen vedreht, wenn da jemand im tiefsten Dschungel mit einem 25 Kilo Koffer einmaschiert. Ich verstehe auch nicht so Recht, warum man fast 15 Stunden in ein Land reist, um sich dann 2 Wochen ausschließlich in der riesigen All Inclusive Hotelanlage aufzuhalten. Und wieso verbringt man 50% der Urlaubszeit in einem Shoppingcenter und haut dort fast sein komplettes Reisebudget auf den Kopf?

Eigentlich wäre es gar nicht so schwer Antworten darauf zu erhalten. Denn in meinem eigenen Umfeld kenne ich von allen Reisetypen mindestens einen. Mit all diesen Menschen verstehe ich mich prima – nur vereisen würde ich mit ihnen nicht unbedingt.

Ab in die Schublade?

Würde ich es jedoch tun, wer weiß, vielleicht wäre ich sogar überrascht. Denn vielleicht reisen sie zwar mit einem 25 Kilo Koffer, haben aber anstatt der Abendoutfits eine Kletter- oder Tauchausrüstung eingepackt. Vielleicht haben die 2 Wochen All Inclusive Touristen gerade ein Burn Out erlebt und wollen nur so weit wie möglich von Deutschland weg und sich dann rund um die Uhr verwöhnen lassen.Vielleicht, vielleicht auch nicht. Was ich eigentlich sagen will:

Schubladen denken nervt! Schauen wir doch mal auf Andi und mich:

    1. Wir reisen mit Rucksack, schlafen aber gern in komfortablen und modernen Hotels.
    2. Wir reisen mit Trolley und schlafen in Low Budget Unterkünften.
    3. Wir buchen Urlaube über Reiseagenturen.
    4. Wir buchen Urlaube komplett alleine übers Internet und / oder vor Ort.
    5. Wir fliegen bei Fernreisen gern mal mit einer 5 Sterne Airline.
    6. Wir fliegen mit Billigfliegern.
    7. Wir vermeiden geführte Touren und reisen ungern in Gruppen.
    8. Wir planen dieses Jahr eine geführte Gruppenreise.
    9. Wir lieben es die abgelegensten Orte zu entdecken, schlafen gern bei Einheimischen in so genannten Homestay Projekten oder bei AirBNB Gastgebern.
    10. Wir schauen uns gern die Hotspots an, schlafen in der Innenstadt und genießen den Hotelservice.
    11. An einem Tag haben wir eine 20 km Wanderung in die Einsamkeit vor uns.
    12. Am nächsten Tag setzen wir uns in einen Hopp On Hopp Of Bus und rauschen von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit.
    13. Wir essen gerne Street Food und lieben klitzekleine lokale Restaurants mit Spezialitäten.
    14. Wir buchen uns ein Ticket für eine Tanzshow und essen vom abgestandenen Touristenbuffet.
    15. Wir lassen uns von einem Guide, der eine absolute Englischniete ist, in Angkor von Tempel zu Tempel schleppen ohne ein Wort zu verstehen (interessiert uns bei der Hitze aber eh nicht).
    16. Wir machen uns mit eigenem Tuktuk Fahrer auf Selbstentdeckungstour durch die Tempel und werden zum Schluss noch in seine kleine Wellblechhütte eingeladen.
    17. Wir fahren lieber 10-26 Stunden mit dem Zug, um Land und Leute kennenzulernen, anstatt in 1-2 Stunden effektiv von Ort zu Ort zu fliegen.
    18. Wir zahlen Aufpreis für die schnellere oder bequemere Verbindung mit dem renommierterem Verkehrsunternehmen.
    19. Wir schlafen gern in Hotels mit Sauna und Wellnessbereich.
    20. Wir gehen in vom Vulkan gespeisten Thermalbädern mitten im Dschungel baden.
    21. Wir fahren mit dem Ausflugsbus für 1 Stunde an die Cliffs of Moher und lassen uns nebenbei komische Shops oder uninteressante Tropfsteinhöhlen zeigen.
    22. Wir kehren nochmal zurück an die Cliffs of Moher, mit öffentlichen Bussen und verweilen 6 Stunden an den Klippen.
    23. Wir kaufen uns im Shoppingcenter Brownies, Kekse und abgepacktes Obst.
    24. Wir bummeln über den lokalen Markt, probieren die unbekannten Köstlichkeiten und verhandeln dann den Kaufpreis.
    25. Wir nehmen uns gern mal ein Taxi. Zum Beispiel zum Flughafen oder spät Abends, wenn wir zu müde und die Wege zu weit sind.
    26. Wir laufen mitten in der Nacht über abgesperrte, bereits verottete und weggebrochene Bergwege zurück zu unserer Unterkunft.
    27. Wir gehen in Museen, Tempel und Ausstellungen.
    28. Wir schwingen uns an Zip Leinen durch den Regenwald, klettern Wasserfälle hinauf und schnorcheln durch die Weltmeere.
    29. Wir buchen unseren Urlaub 6 Monate im Voraus.
    30. Wir entscheiden spontan innerhalb der nächsten Tage irgendwo hinzureisen, wo es schön ist.

Und nun? In welche Schublade dürfen wir uns selbst jetzt stecken? Ich würde sagen: Wir nehmen einfach den kompletten Schrank! 🙂 Wir sind Reisende, Touristen, Urlauber, Abenteuer, Weltentdecker. Wir sind die, die das Leben genießen. Egal ob so oder so. Ob mit oder ohne Plan. Ob mit oder ohne Luxus. Mit Koffer und mit Rucksack. Mit Leib und Seele.

Deine Reise ist sicherlich nicht meine Reise, aber jede Reise ist die schönste Reise solange man glücklich dabei ist!

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Reisetypén Glücklichsein