Im Herzen Botswanas – Campen in der Wildnis
Auf diesen Beitrag habe ich mich ganz besonders gefreut. Denn heute möchte ich euch mitnehmen zum absoluten Höhepunkt unserer Afrika Reise: In die Wildlife Reservate Moremi und Savuti. Hier tauchten wir ein in eine Welt, die fremder, schöner und faszinierender nicht sein konnte.
Ausgangspunkt Maun
Bevor es jedoch los gehen konnte, mussten einige Vorbereitungen getroffen werden. Immerhin würden wir 5 Tage in der Wildnis unterwegs sein.
Unseren großen Truck ließen wir im Camp in Maun und packten dafür Campingtoilette, Zelte, Gaskocher und Co. in einen Anhänger, den wir an einen Jeep mit 4×4 Antrieb, befestigten. Wir nutzen das letzte Mal die Dusche, luden alle Akkus auf und lernten dann Dylus kennen. Den Guide der uns sicher und mit all seiner Erfahrung durch die Wildreservate fahren sollte.
Na dann: Auf los geht’s los. Nach knapp 1 Stunde Fahrtzeit erreichten wir die ersten Dörfer rund um Moremi. Wir deckten uns mit ausreichend Feuerholz ein und fuhren Richtung Parkeingang.
Moremi Reservat
Und siehe da: Während wir Mittag zubereiteten entdeckten wir auch schon die ersten wilden Tiere. Afrikanisches Eichhörnchen knabbert Essensreste. Ob es noch wilder werden würde? Selbstverständlich.
Nur wenige Meter nach Passieren des Moremi Reservates entdeckten wir Elefanten, Giraffen und Impalas (Antilopenart). Wir blieben immer wieder stehen: Dort ein Wasserloch mit Elefanten, hier ein leckerer Baum von dem die Giraffen knabberten und wieder ein paar Meter weiter eine Zebraherde, die sich im Sand badete. Wenn das so weiter gehen würde, würden wir unseren zugeteilten Platz zum Camp aufschlagen nie erreichen.
Was soll ich sagen? Es ging so weiter.
Hier Flußpferde, da bunte Vögel und „Dylus, please stop“ da war doch gerade was im Busch. Unglaublich. So viele wunderbare Tiere auf einmal. Es ist nicht in Worte zu fassen, wie faszinierend und atemberaubend diese Erfahrung ist. Sollte man noch irgendwelche Sorgen mit im Gepäck gehabt haben: Hier verfliegen sie. Es gibt nicht’s anderes mehr als diese Tiere. Jede Antilope, jeder Vogel, jeder einzelne Elefant ist einfach besonders. Es ist spannend und faszinierend zugleich sie alle in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Elefanten tröten und prusten uns an, Impalas beäugen skeptisch uns und unser Fahrzeug, Flußpferde grunzen vor sich hin. Und mittendrin waren wir…und noch besser: Mittendrin, irgendwo im nirgendwo würden wir schlafen.
Auflagen und Regeln in Moremi
Die Auflagen im Moremi Park sind streng. Campen darf man nur mit Genehmigung. Und auch nur an dafür ausgewiesenen Orten. Diese Orte werden dann in etwa so beschrieben: Beim großen, knorrigen Baum 30 Kilometer von hier. Die Campingplätze wechseln alle paar Monate, damit die Natur sich wieder erholen kann. Gecampt werden darf auch nur mit botswanischen Guide. Müll vor Ort liegen lassen ist strengstens verboten und wird mit hohen Geldstrafen geahndet. Abweichen von den „Hauptwegen“ wird ebenso hoch bestraft. Jeden Abend funkt der Ranger die Campinggruppe an, ob alles in Ordnung ist. Nach verlassen des Campingplatzes machen sich sofort 2 Ranger auf den Weg und kontrollieren, ob der Platz sauber verlassen worden ist.
Soviel also zu den offiziellen Regeln. Als wir unseren alten, knorrigen Baum gefunden hatten fingen wir direkt mit dem Zeltaufbau an. Eine Antilopenherde, die es sich hier gemütlich gemacht hatte, vertrieben wir damit. Und auch eine Löwenspur fanden wir nur wenige Meter neben unserer Feuerstelle. Na hoffentlich kommt der Nachts nicht zurück.

Unsere Guides bereiteten Toilette, Dusche und Feuerstelle vor. Dann gab es ein kurzes Briefing für uns:
- Nachts nur zu zweit auf Toilette
- Nach dem Toilettengeschäft Papier verbrennen und Erde ins Loch kippen
- Geduscht wird nur alle 2 Tage. 20 Liter müssen für 4 Personen ausreichen
- Camp verlassen strengstens verboten
- Aufstehen um 5
- Frühstück halb 6
- Beim Abendessen rund ums Campfeuer achtet bitte jeder auf den anderen. (Hyänen könnten sich von hinten anschleichen und in die Schulter beißen)
- Knochen und andere Essensreste werden im Lagerfeuer verbrannt
- Essen mit ins Zelt nehmen strengstens verboten
- Sollte ein Löwe ins Camp kommen, nicht wegrennen. Am besten mit der Taschenlampe blenden und die Guides rufen. (Achtung Janine: Deine Kopflampe hat zwei kleine Lichter und ein großes. Mit den 2 kleinen Lichtern siehst du aus wie eine Antilope, die solltest du Nachts also besser nicht benutzen)
Eindrücke aus dem Camp:



Begegnung mit einem Löwen?
Nachdem unser Camp also stand, ging es auf unseren ersten Game Drive. (Das Wort Game bezeichnet die Wildtiere in Afrika. Ein Game Drive ist also eine Pirschfahrt.) Nachdem wir ja bereits am Vormittag so viele tolle Tiere gesehen hatten, hatten wir alle große Lust auch mal einen Löwen zu begegnen. Erwarten darf man das natürlich nicht. Auf einer Afrika Safari spielt Glück immerhin eine sehr große Rolle. Aber siehe da. Wir mussten nur wenige Minuten fahren und plötzlich sahen wir eine Löwin im Gras lauern. Wow!
Rechts und Links von ihr in einiger Entfernung grasten Impalas und Zebras. Die Löwin wurde noch nicht gewittert. Sie selbst beobachte eine ganze Zeit lang das Geschehen. Dylus versuchte dichter an die Löwin ranzufahren. Noch hatte sie uns nicht gesehen. Ein Matsch- und Wassergraben machte das dichter kommen jedoch unmöglich. Sollten wir dann stecken bleiben, könnte es ungemütlich werden. Wir beobachten die Löwin dann also weiter aus sicherer Entfernung bis sie verschwand. Wenige Minuten später lief an genau der gleichen Stelle ein Impala-Trio vorbei. Dort wo die Löwin noch vor kurzem stand nahmen sie Witterung auf und rannten dann wie vom Blitz getroffen davon. Wow. Das war ja spannender als jeder Krimi.

Nach unserer Begnung mit der Löwin genossen wir noch den Sonnenuntergang und fuhren zurück ins Camp.
Freche Elefanten und die schönste Giraffe der Welt
Tag 2 in Moremi begann früh. Schon 6 Uhr machten wir uns auf zum Game Drive. Kurz vor Sonnenaufgang also. Die Chance jetzt Löwen, Hyänen oder Wildhunde zu sehen, war groß. Wir hatten aber leider kein Glück.
Wobei: Natürlich hatten wir Glück. Wir sahen etliche Elefanten. Kleine, große, freche, schüchterne, trinkende, fressende, spielende, gemütliche, imposante, alte, junge. Von den Jungtieren mussten wir uns dann ganz schön was anhören. Sie tröteten uns an, brausten sich auf. Ein herrliches Geräusch. Mama Elefant stupste die Kleinen dann das eine oder andere Mal an á la: Junior hör auf mit deinem Imponiergehabe.
Wir sahen außerdem noch kämpfende Kudus (eine Antilopenart), entspannte Flußpferde, riesige Krokodile, Schakale, einen Leopard, Impalas, Paviane, verschiedenste Vögel und die schönste Giraffe der Welt.
Fotos gefällig?

Auf nach Savuti
Am 3. Tag machten wir uns auf den Weg nach Savuti. Ich wollte unbedingt noch Hyänen sehen und Lazarus meinte, die Chancen stehen dort sehr gut. Na dann nichts wie hin.
Die Landschaft in Savuti unterscheidet sich sehr von der in Moremi. Während Moremi relativ grün ist, zeichnet sich Savuti besonders durch Staub aus (arme Kameras).
Ebenso typisch: Leoparden. Und Löwen, die sich auf das Jagen von Elefanten spezialiert haben.
Nach kurzer Fahrt durch den Staub wartete ein weiterer Gänsehaut Moment dieser Reise auf mich: Eine kleine Giraffenwanderung. Acht dieser wunderschönen Tiere zogen hintereinander in die Ferne. Ein Bild wie aus „König der Löwen“.
Wenig später sahen wir endlich mal Strauße vom Nahen. Die zeigten sich uns relativ selten in Afrika.
Kurz vor dem Erreichen unseres Camps blockierten eine Leopardenmami und ihr Nachwuchs die „Straße“. So unfassbar nahe bin ich einem Raubtier bisher noch nie gekommen. (Wo denn auch..) Die Faszination war entsprechend groß. Da hing ich für das Beste Foto dann auch mal halb aus dem Wagen raus. (Das das gefährlich sein könnte, vergisst man einfach viel zu schnell..)
Was für wunderschöne Tiere. Sie wirkten total entspannt und gemütlich. Wahrscheinlich waren Sie vollgefuttert. Ein paar Meter weiter sahen wir zumindest noch die Reste eines Impalas am Baum hängen.
Angekommen im Camp richteten wir uns ein und fuhren dann nochmal dem Sonnenuntergang entgegen.
Der nächste Tag führte uns endlich zu den von mir heißerwarteten Hyänen. Zu verdanken hatten wir das einer Gruppe von Löwen. Die nämlich, haben sich in diesem Teil des Nationalparks auf das Jagen und Erlegen von Elefanten spezialisiert. Und ebendies müssen sie in der Nacht getan haben, denn nur wenige Meter vom „Straßenrand“ entfernt lag ein toter Elefant. Drumherum: Löwinnen. Etwas abseits: Lauernde Hyänen. In mir drin: Ein trauriges Herz. Der arme Elefant.
Unsere Guides redeten gut auf mich ein. Es gäbe doch so viele Elefanten und so wenig Löwen. Irgendwie müssen die ja überleben. Und da ich wusste das sie Recht haben, machten wir uns wenig später auf zum Wasserloch in der Hoffnung die Löwen zu erspähen.
Heute hatten wir kein Glück. Zumindest was die Löwen angeht. Stattdessen sahen wir noch viele andere wunderbare Wesen.
Zum Beispiel diesen Sekretärvogel hier. Das Foto gehört zu meinen absoluten Lieblingen.
Auch toll, das kleine Steinböckchen.
Und nicht zu vergessen „Zazu“ Spitzname: The flying Banana.
Eines von Andis liebsten Motiven ist dieses hier: Elefant mit Marula Baum. Ganz ehrlich, atmosphärischer und Afrika Typischer geht es ja auch kaum.
Unsere Zeit in Moremi und Savuti verging viel zu schnell. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir noch jeden einzelnen Tag der restlichen Wochen Game Drives machen können.
Von den Impalas bis zum 100. Elefanten. Daran kann man sich gar nicht satt genug sehen. Sobald die Tiere auftauchen, vergisst man einfach alles andere. Nichts anderes ist mehr wichtig. Die Welt ist in diesem Moment einfach nur schön und genau so wie sie sein soll.
Und deswegen ist mein Fazit: Campen in der Wildnis Afrikas? Unbedingt! Bisher habe ich noch nichts Faszinierendes erlebt.
Danke Botswana, dass du so unglaublich schön bist.
Du bekommst von Afrika auch nicht genug? Dann lies doch noch folgende Beiträge:
Von den Weiten und der Schönheit des Okavango Deltas.
Lasst das Abenteuer beginnen: Camping in der Kalahari Wüste.
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