Berlin – Lieblingsplätze
Berlin, du bist so wunderbar, Berlin. Beinahe 10 Jahre wohne ich nun schon in der Stadt meiner Kindheitsträume. Der kuschelig-gemütliche Bär, das Wahrzeichen der Stadt, hat mir schon im Alter von 6 Jahren ziemlich den Kopf verdreht. Berlin zeigte sich bunt, belebt und voller Dinge zum entdecken. Irgendwann würde ich dort mal wohnen nahm ich mir vor…in der coolsten Stadt der Welt. Mit einem einjährigen Umweg über Irland, habe ich es auch tatsächlich wahr gemacht (Das erinnert mich daran, wie einfach es doch eigentlich sein kann, sich Träume zu erfüllen.)
In den ersten 2 Jahren habe ich mir die Stadt dann genauer angeschaut. Meist waren das Touristen Hotspots. Vor allem dann, wenn ich Besuch aus der alten Heimat bekam. Und das war zum Anfang noch ziemlich oft. (Denn jeder wollte mal das coole Berlin sehen und in ner echten Altbau-Bude schlafen!) Inzwischen hat das ganz schön abgenommen. (Freunde, Berlin ist immer noch cool. Kommt und besucht mich. Haha)
Nach 9 Jahren fühle ich mich schon recht Berlinerisch. Ich habe mein Kiez lieb und ärgere mich zu Tode, wenn ich die U-Bahn verpasst habe, die im 3 Minuten Takt fährt. (Erinnerung an mich selbst: In Rostock liegt der Takt zwischen 15-20 Minuten.) Ich kaufe inzwischen Schrippen und schon lange keine Berliner mehr. Ich kenne das U-Bahn Netz (fast) auswendig und habe eine ganze Hand voll Lieblingsstraßenmusiker, die mir den Feierabend versüßen. Nicht zu vergessen natürlich: Ich habe echte Berliner Freunde und ’n Freund der gerne löft, kiekt und Milsch trinkt. Dafür habe ich, als Fischkopp, ein kleines äääää „Problem“ und erzähle gerne von Lääääährern oder Fäärnreisään. (Dies erwähne ich hier nur aus Solidarität.) Wie auch immer. Ich fühle mich bestens integriert in meine einstige Traumstadt. Und was ein absolutes Plus ist: Ich kann in der Stadt, die sowohl mal West- als auch Ostdeutschland war, das Jägerschnitzel in beiden Varianten finden. 🙂
Die meiste Zeit fühle ich mich sehr wohl in dieser weltoffenen und vielfältigen Stadt. Deswegen möchte ich euch in diesem Beitrag meine liebsten Plätze in und um Berlin vorstellen.
Den Anfang macht ein Ort den ich erst letztes Jahr kennengelernt habe und der mich bis heute fasziniert.
Der Berliner Spreepark
Viele Jahre war er ein beliebter Freizeitpark im Berliner Plänterwald. Fahrgeschäfte, Kirmesbuden und Cowboy-Shows. Gut besucht, vor allem an Wochenenden. Der Park wurde 1969 eröffnet und war der einzige Freizeitpark in der DDR. Nach der Wiedervereinigung begann man den Park nach westlichen Vorbild umzugestalten, aber es fanden sich immer weniger Besucher. Klar, nun stand den ehemaligen DDR Bürgern auch die ganze Welt und damit viel modernere Parks offen. Finanzielle Probleme führten bald zur Schließung des Parks.
Inzwischen ist er zu einem faszinierenden Brachland geworden. Wenn ein Lüftchen weht, dreht sich das Riesenrad wie von Geisterhand und man hört es langsam vor sich her knarren. Eine unbeschreibliche Atmosphäre. Aus dem Gras schauen plötzlich Dinosaurierköpfe, im Teich liegen Schwanenboote. Das alte Westerndorf ist ausgestorben. Das Holz ist morsch und knarrt. Von der alten Achterbahn blättert die Farbe ab. In den Booten der Wildwasserbahn hängen dicke Spinnenweben. Ich liebe solche Orte! Wie viele Geschichten sich hier abgespielt haben.
Das Gelände wurde 2014 von der Stadt Berlin gekauft, seit dem sind leider keine Führungen innen drin mehr möglich. Nur noch von außen. Im Internet findet man aber noch ganz atmosphärische Videos. Zum Beispiel hier.
Von mir gibt es jetzt noch ein paar Eindrücke:
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Mein zweiter Lieblingsplatz ist ein Ort der garantiert frei zugängiglich ist.
Der Berliner Mauerpark
Dabei ist es nicht unbedingt der Park an sich, der mich fasziniert, sondern das was dort passiert. Im Frühling, Sommer und mildem Herbst wird der Mauerpark jeden Sonntag zu einem riesigen Karaoke Festivalplatz. Einst fand sich ein Ire jeden Sonntag im Park ein mit Laptop, Lautsprechern und Mikro und sang mit wenigen anderen (Fremden) seine Lieblingssongs. Wer wollte konnte sich n Song wünschen und selbst singen. Heute ist der Ire immer noch dort und mit ihm hunderte von Menschen. Und dann wird tatsächlich den ganzen Nachmittag gesungen. Bei ner guten Liederauswahl singt dann auch das ganze „Publikum“ mit. Ich liebe es! Das ist für mich Berlin!
Berliner Stolpersteine
Kein Platz an sich, aber ein tolles Projekt. In der ganzen Stadt verteilt findet man auf dem Boden sogenannte (goldene) Stolpersteine. Sie erinnern an die Menschen, vorwiegend Juden, die zur Zeit des Nationalsozialismus deportiert worden sind. Die Steine befinden sich immer in der Straße, wo die Menschen gelebt haben. Name, Geburts- und Todesjahr, sowie die Angabe des Konzentrationslagers in dem sie umgekommen sind, sind auf den Steinen vermerkt. Es ist ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig gegen das Vergessen. In Berlin sind bereits 6.000 Steine verlegt. In ganz Europa sind es 47.000.
Die Hackeschen Höfe
Die Hackeschen Höfe sind ein ziemlicher Touristen Hotspot. Haben sie aber auch verdient. Ich liebe die Streetart, die Cafés und ganze Atmosphäre dort. Es gibt ein kleines Kino, coole Geschäfte und ein Anne Frank Museum. Wer in Berlin ist, sollte hier unbedingt einkehren!
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Gedenkstätte Berliner Mauer
In der Bernauer Straße, dort wo einst die Fenster in Richtung Westen zugemauert worden sind, gibt es eine tolle Gedenkstätte zur Berliner Mauer. Von einem Aussichtspunkt aus, kann man einen Blick auf das „System Mauer“ werfen. Meist findet man in der Stadt zwar auch noch alte Mauerteile (am berühmtesten ist die East Side Galerie am Ostbahnhof), aber hier in der Bernauer Straße ist die Tiefenstaffelung erhalten geblieben. Man erhält so einen Eindruck wie der Aufbau der Grenzanlagen ausgesehen hat. Außerdem gibt es noch ein Dokumentationszentrum mit interessanten Geschichten und Fakten rund um die Mauer.
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Volkspark Friedrichshain
Meine Entdeckung des Jahres 2014. Gehört hab ich ja immer wieder mal was von dem Park, aber ich habe mir nichts besonderes darunter vorgestellt. Park ist Park. Aber falsch gedacht. Schon der Eingang wartet mit einem Märchenbrunnen auf die Besucher. Dahinter gibt es dann ein richtig tolles Areal zu entdecken. Kleine Wasserläufe, einen Wunschbaum, Volleyballfelder, Skaterbahnen, Springbrunnen, Klettersteine, coole Spielplätze und im Sommer ein Freiluftkino. Dieser Park ist einfach total stimmig und schön gestaltet.
Freilichttheater „Hexenkessel“ im Sommer, Märchenhütte im Winter
Für mich gibt es kein cooleres Theater als der Hexenkessel und die Märchenhütte. Das Amphitheater wird jeden Sommer im Monbijoupark direkt an der Spree aufgebaut. Gespielt werden vor allem Stücke von Moliere und Shakespeare. Die Interpretation ist frisch, modern und immer lustig! Zum Theater gehört außerdem noch eine Strandbar und ein richtig leckerer Italiener. Für mich ist das Hexenkessel der Inbegriff des Sommers: Leckere, kalte Getränke, entspannen an der Spree und am Abend draußen im Freien noch Theater gucken!
Im Winter wird es dann urgemütlich. In 2 kleinen Buden werden Märchen für Erwachsene aufgeführt. Dazu gibt es Glühwein, Schmalzstulle und richtig viel zu lachen!
Das waren sie, meine 7 liebsten Orte in Berlin. Fortsetzung folgt bestimmt. 🙂
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