Mekong
Vietnam

Wie weit kannst du schwimmen, Huckleberry Finn?

(…) Bis zum Korallenparadies und vielleicht auch noch weiter, aber dann steigen wir irgendwann auf die wunderbare Holzdschunke und verschwinden in den Weiten des Mekongs. (…)

Wie weit wir schwimmen können, dass wurden wir hier sooft gefragt. Warum, das wissen wir bis heute nicht. Aber es war immer guter Gesprächsstoff. Wenn auch ungewöhnlicher. Und zum Glück können wir eine ganze Weile weit schwimmen, denn sonst hätten wir sie verpasst, die zauberhafte Unterwasserwelt von Hon Ong. 2,5 Tage bestaunten wir Anemonen Fische, Seesterne, Steinfische, Oktopusse und viele weitere Arten, deren Namen wir nicht ansatzweise kennen. Es war eine tolle Auszeit auf Whale Island. Sonne, Strand,  Fische, gutes Essen und keine lästigen Urlaubsverpflichtungen, wie etwa Sightseeing ;) einfach mal da liegen und faullenzen, lesen und in die Wolken starren.

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Konnte es überhaupt noch besser werden? Ja, konnte es. Aber zunächst waren wir noch in Saigon. Hier war es wieder laut und wuselig,  groß und bunt, hoch und weit. Ganz anders eben als auf der idyllischen Palmeninsel.

Saigon besticht vor allem durch seine herrliche  Silhouette und sein Auftreten bei Nacht. Es dauert nicht lange bis man einen Wolkenkratzer gefunden hat und von dort oben die fantastische Aussicht genießen kann.

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Besonders schön fanden wir auch die Oper. Zunächst hat es uns nur wegen der Fassade dort hingezogen, aber schon ein paar Stunden später, saßen wir in den bequemen Sitzen und schauten uns eine wunderschöne Aufführung über die vietnamesische Kultur an. Das Stück heißt die AO Show…kommt von  Ahhhhhh und Ohhhhhhh und so kann man es auch beschreiben: ein Abend voller Ahs und Ohs und ist das schööön.

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Am zweiten Tag in Saigon besuchten wir das Kriegsmuseum (übrigens mit 1, 5 stündiger Schließzeit über Mittag. ). Ganz ohne Scheuklappen wird man an den Vietnamkrieg erinnert und ermahnt. Die Bilder sind zum Teil echt abstoßend und erschreckend, aber wirkungsvoll.

Und dann am Abend, war es leider so weit, nach 3 Wochen in Vietnam, in denen wir schon am Straßenrand gegessen haben, entgegen andersweitiger Ratschläge nicht auf Eiswürfel verzichtet haben und alles probierten was so auf den Tisch kam, rebellierte mein Magen, wie noch nie zu vor in meinem Leben. Und das nun gerade in Saigon. Nungut. Ich habe dann 2 Stunden echt gelitten, aber dann am nächsten Morgen war alles wieder gut. Und das war auch gut so, denn wir machten uns auf den Weg zum Mekong Delta.

Schon in Deutschland haben wir diesem Ausflug lange entgegen gefiebert: eine Fahrt in einer tollen Holzdschunke, mit Abendessen beim Sonnenuntergang auf Deck. Das Boot besitzt nur 2 Kabinen und der Urlaubsglücksgott war uns mal wieder hold: die zweite Kabine blieb leer und schon hatten wir für fast 24 Stunden unser eigenes traumhaft schönes Holzschiff.

Gegen 11 Uhr gingen wir an Bord, bestaunten kurz unser Zimmer und machten es uns dann auf dem Sonnendeck bequem. Wir schipperten vorbei an Regenwald und schwimmenden Dörfern, an kleinen Kanälen und unzähligen großen und kleinen Frachtern.

Und wie wir dort so lagen, mit unserem grünen Eistee in der Hand und der Flair des Mekonglebens zog an uns vorbei, konnte es uns gar nicht besser gehen.

Nagut vielleicht schon: beim Abendessen mit Kerzenschein und Sonnenuntergang auf Deck. Ein unbezahlbar schöner Moment.

Ebenso schön, so mystisch, so idyllisch, war der Sonnenaufgang kurz vor 6 Uhr. Mit den ersten Sonnenstrahlen erwacht das Mekongdelta wieder zum Leben und es gibt einiges zu bestaunen.  Ob unser Alltag für die Vietnamesen auch so faszinierend wäre?

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Nach dem Frühstück an Deck fuhren wir mit einem Ruderboot durch kleine Kanäle des Deltas, danach zu den schwimmenden Märkten.

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Manche Momente im Leben dürften einfach nie vergehen. Dies war so einer. Es wird für immer das Erlebnis sein, mit dem wir uns von Vietnam verabschieden.

Frei und froh und ohne Sorgen fuhren wir wie Huckleberry Finn und Tom Sawyer durch die Welt und hätten wir schwimmen müssen, wir möchten es noch einmal erwähnen liebe Vietnamesen,  wir hätten es gekonnt. Aber so war es doch viel schöner,  auf unserem eigenen Schiff für einen Tag lang.

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Erdbeerfee. Tanzprinzessin. Ostseesprotte. Keksteig Junkie. Sommerseele. Dackelfrauchen. Kurzreisende. Weltreisende. Verliebt in unseren schönen Planeten.

2 Kommentare

  • anne

    Schön wieder von Euch zu hören, hatten uns schon gefragt, was Ihr so macht und haben dann Euren Tourenplan gelesen. Und schon kommt Post und wir haben uns sehr gefreut. Es ist toll das Ihr so viele schöne Dinge erleben könnt und so viel Freude dabei habt. Man möchte immer nur lesen und mehr davon miterleben, so schön sind Deine Berichte und Bilder. Dann kommt das Ende und wir sagen: “oh schade schon alles gelesen”, obwohl Du ja wirklich viel schreibst! Ja wir wollen mehr davon , am liebsten jeden Tag. Jürgen hat jeden Tag geschaut, war keine Nachricht, war er immer sehr traurig. So nun Endspurt für Euch. Die letzten Tage vergehen wie Stunden und Ihr seid wieder hier. Noch recht schöne und angenehme Stunden für Euch – wir warten auf Euch. Liebste Grüße Eure Eltern

  • my family on tour

    Wie schön, mit Euch durch Vietnam zu reisen. Einerseits, Euch bei Eurer tollen Reise zu begleiten, andererseits, so ein kleines bisschen in Erinnerungen zu schwelgen. Ganz liebe Grüße aus Griechenland :-)

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